Kreisgruppe Wolfsburg

Stellungnahme: Eichenfällungen und Entwicklung Wolfsburger Stadtwald

26. November 2022

Die vergangenen trockenen Sommer haben auch dem Wolfsburger Stadtwald, einem künstlich angelegten Wald, zugesetzt. So leidet z.B. die Eiche, eine mit ca. 40 % im Wolfsburger Wald prägende Baumart, an Trockenstress. Dies hat dazu geführt, dass die Brut des Zweipunktigen Eichenprachtkäfers die Bäume im Stadtwald geschädigt hat. Hunderte Eichen sind geschwächt, am Absterben oder bereits tot.

Die Stadt Wolfsburg hat die Stadtforst damit beauftragt, geschädigte Bäume aus dem Wald schaffen zu lassen, um einem großflächigen Befall weiterer Bäume entgegenzuwirken.

Dieser Vorgehensweise steht der BUND kritisch gegenüber. Bei der Entnahme befallener Bäume entstehen Wärmeinseln, die den wärmeliebenden Eichenprachtkäfer in seiner Entwicklung begünstigen können. Nun bleibt zu hoffen, dass die durchgeführte Maßnahme den gewünschten Erfolg bringt und der Wolfsburger Wald nicht in einen Zyklus gerät, in dem immer wieder viele Bäume entnommen werden müssen. Welcher Weg am Ende der richtige ist, vermögen auch Experten aus der Forstwirtschaft nicht abschließend unterschreiben zu wollen.

Klar ist, dass auch in Zukunft mit steigenden Temperaturen und deutlich weniger Niederschlag gerechnet werden muss. Darum sind jetzt die Weichen für einen widerstandsfähigen Wolfsburger Stadtwald der Zukunft zu stellen.

Der BUND setzt dabei auf eine Strategie, die allen Seiten entgegenkommt und gleichzeitig einem eventuellen Misslingen entgegenwirkt. Der BUND fordert daher, dass der Stadtwald zur Hälfte zu einem naturnahen Wald entwickelt wird.

Auf der anderen Hälfte der Fläche ist weiterhin der Eichen-Hainbuchenwald zu berücksichtigen. So wird zum einen dem Kulturgut Eichenwald Beachtung geschenkt. Vor allem aber wird dem gesetzlich geforderten Erhaltungszustand des Vogelschutzgebiets „Wolfsburger Stadtwald“ Rechnung getragen.

Diese Vorgehensweise wird maßgeblich dazu beitragen, den Wolfsburger Stadtwald zukunftssicher zu machen und die Naturgüter Boden, Wasser und biologische Vielfalt zu erhalten sowie den Wolfsburger Bürgern und kommenden Generationen auch in Zeiten des Klimawandels eine verlässliche Naherholung zu ermöglichen.

Die vollständige Stellungnahme wurde sowohl den Mitgliedern der Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, als auch den Fraktionen im Rat der Stadt Wolfsburg zur Verfügung gestellt.

Den vollständigen Text der Stellungnahme finden Sie hier.

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